Das Cushing-Syndrom aufdecken


Niemand möchte, dass sein vierbeiniger Freund zu einem Leben mit unbehandeltem Cushing-Syndrom verdammt ist. Zeigt Ihr Hund ähnliche Symptome, wie unsere Hauptverdächtigen? Gehen Sie diesen auf den Grund.

Rehabilitation through treatment

Irrespective of the cause of Cushing's, the result is always the same - more cortisol is produced than is actually needed by the body. This results in the slow development of a combination of clinical signs that are associated with the condition.

Ist Ihnen in letzter Zeit aufgefallen, dass sich Ihr Hund anders verhält oder aussieht? Vielleicht ist Ihr Energiebündel träger geworden und der Bauch dicker. Vielleicht denken Sie, es handele sich um ein normales Zeichen des Alterns. Womöglich sind es jedoch Vorboten des Cushing-Syndroms.

In diesem Kapitel erfahren Sie mehr zu den häufigsten Anzeichen des Cushing-Syndroms und warum sie auftreten.

Acht verdächtige Hinweise

Muss Ihr Hund häufiger Gassi als früher? Wacht er nachts auf, weil er raus muss? Kommt es mittlerweile dazu, dass er in die Wohnung pinkelt, obwohl er normalerweise stubenrein ist? Füllen Sie den Wassernapf mehrmals am Tag auf?

Falls ja – Sie sind nicht alleine. Die meisten Besitzer von Cushing-Hunden erleben die gleichen Veränderungen bei ihrem Hund. Hunde mit Cushing trinken meistens viel mehr und müssen häufiger urinieren.

Der genaue Mechanismus, der dahintersteckt ist noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt jedoch an, dass der Anstieg des Cortisol-Spiegels die Konzentrationsfähigkeit der Niere beeinträchtigt. Es wird mehr Urin produziert und Ihr Hund muss folglich häufiger pinkeln.

Da Ihr Hund häufiger pinkelt, verliert er mehr Wasser. Diesen Verlust gleicht er aus, indem er mehr trinkt. Ihrem Hund sollte deshalb immer genügend Wasser bereit stehen.

Frisst Ihr ehemals wählerischer Hund in letzter Zeit sein gesamtes Futter auf? Manchmal sogar noch mehr? Verteidigt er in letzter Zeit seinen Napf auf aggressive Art, will also sein Futter beschützen?  Veränderungen dieser Art sollten Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin besprechen.

Cortisol hat einen direkten Einfluss auf den Stoffwechsel und damit auf den Appetit Ihres Hundes. Steigt Cortisol an, nimmt auch der Appetit zu.

Ein Hund mit Cushing-Syndrom ist anfälliger für Harnwegsinfektionen. Dafür gibt es drei Gründe.

  1. Der Cortisol-Überschuss schwächt das Immunsystem und macht so Ihren Hund anfälliger für Infektionen.
  2. Der Urin von Cushing-Hunden ist oft sehr verdünnt. Bakterien haben ein leichtes Spiel, sich darin schnell zu vermehren.
  3. Die großen Urin-Mengen kann die Harnblasenmuskulatur schwächen. Das macht Cushing-Hunde anfälliger für Infektionen.

Es ist unwahrscheinlich, dass bei einem jungen Hund eine einmalige Harnwegsinfektion ein Indiz für das Cushing-Syndrom ist. Erst wenn Ihr Hund häufiger an einer Blasenentzündung erkrankt, sollten Sie dem Verdacht des Cushing-Syndroms nachgehen.

Durch den größeren Appetit kann Ihr Hund zunehmen. Manchmal sieht es auch so aus, als hätte er mehr zugenommen, als die Waage anzeigt. Das liegt an der Rundung im Taillenbereich, dem Hänge- oder Kugelbauch.

Ein Hängebauch entwickelt sich bei Cushing-Hunden aus verschiedenen Gründen:

  1. Die Leber vergrößert sich und wird schwerer, dadurch gewinnt der Bauch an Umfang.
  2. Aufgrund von Muskelschwäche dehnen sich die Bauchmuskeln unter dem Gewicht der inneren Organe.
  3. Fett wird vermehrt in den Bauchraum eingelagert.
  4. Hunde mit Cushing-Syndrom speichern oft eine große Menge Urin in ihrer Blase – das verstärkt den Hängebauch

Cortisol sorgt dafür, dass dem Körper in Stresssituationen genug Energie zur Verfügung steht. Dazu baut es unter anderem Muskulatur ab. Steigt der Cortisol-Spiegel an, kann dies dazu führen, dass der Hund Muskelmasse verliert.

Sie bemerken es daran, dass es für Ihren Hund zunehmend schwerer wird, in den Kofferraum zu springen oder Treppen zu steigen.

Die beschriebene Muskelschwäche betrifft auch die Atemmuskulatur. Das kann dazu führen, dass Ihr Hund mehr und stark hechelt. Außerdem vermuten Experten, dass Cortisol einen direkten Einfluss auf den Teil des Gehirns hat, der die Atmung kontrolliert.

Hunde mit Cushing sind oft antriebslos. Sie gehen nicht mehr gern Gassi, schlafen mehr oder spielen weniger. Das kann am Anstieg des Botenstoffs ACTH liegen. Doch auch Cortisol selbst kann auf die Signalübertragung im Gehirn wirken und zu Müdigkeit führen.

Cushing-Hunde verlieren häufig ihre Haare. Der Haarausfall ist meist symmetrisch an beiden Körperseiten, am Bauch und entlang der Schwanz-Rute.

Bei einigen Hunden kann der Haarausfall so stark sein, dass nur noch Fell auf dem Kopf und an den Füßen übrigbleibt. Andere Hunde zeigen nur stumpfes Fell oder das Fell wächst nach dem Scheren nicht nach. Zum Teil fallen nur Hautveränderungen, wie Mitesser in den Achselhöhlen oder der Leistengegend auf.

Bei gesunden Hunden wachsen die Haare in einem ständigen Zyklus. Fallen welche aus, wachsen direkt neue nach. Bei Hunden mit Cushing verlangsamt sich dieser Zyklus oder er kommt ganz zum Erliegen. Die haarlosen Stellen bleiben kahl.

Die Haut kann durch den übermäßigen Cortisol-Spiegel dünner werden. Im Zusammenspiel mit dem ohnehin geschwächten Immunsystem – bedingt durch den Cortisol-Überschuss – kann dies Hautinfektionen begünstigen.

Verdacht auf das Cushing-Syndrom? Untersuchen Sie den Fall.

Nicht alle Hunde mit Cushing-Syndrom sind gleich. Ein daran erkrankter Hund zeigt nicht unbedingt alle beschriebenen Anzeichen. Haben Sie bei Ihrem Hund einen Cushing-Verdacht, notieren Sie am besten alle Veränderungen, die Ihnen auffallen. Das erleichtert Ihrem Tierärzte-Team, Cushing auf die Spur zu kommen.

Weitere Hinweise

Es ist schwer zu sagen, welche Verhaltensänderungen das Cushing-Syndrom auslösen kann. Fress- oder Gassi-Gewohnheiten können sich auffallend ändern. In Form von gesteigerter Futterverteidigung oder Beschwichtigungsverhalten nachdem der Hund ins Haus gemacht hat. Auch Antriebslosigkeit und Leistungsschwäche sind Anzeichen des Cushing-Syndroms.

Beim Menschen sind Auswirkungen des Cushing-Syndroms auf das Verhalten und die Psyche, wie Stimmungsschwankungen oder Depressionen, bekannt. Bekannt ist auch, dass durch die Einnahme von synthetischen Kortikosteroiden – die auf die gleiche Weise wirken wie Cortisol – beim. Menschen Verhaltensnebenwirkungen auftreten können: Unruhe zum Beispiel oder Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen und schwerere psychiatrische Störungen: wie Psychosen und Halluzinationen. Die Wirkungen beim Menschen scheinen dosisabhängig zu sein und klingen in der Regel ab, sobald man die Medikamente absetzt.

Ja, es gibt andere Krankheiten, die ähnliche Symptome auslösen können. Je mehr passende Veränderungen Ihr Hund zeigt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um das Cushing-Syndrom handelt.

Erkrankungen, die sich ähnlich zum Cushing-Syndrom darstellen, sind z. B. andere hormonelle Erkrankungen (Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes), Infektionen, Nieren- oder Lebererkrankungen.

Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin werden Untersuchungen durchführen, um die Ursache der Veränderungen Ihres Hundes herauszufinden. Warten Sie nicht ab, wenn Ihr Hund sich plötzich anders verhält. Es könnte eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen. 

 

 

Nachweis des Cushing-Syndroms

Ergibt sich aus Ihren Beschreibungen und der Allgemeinuntersuchung der Verdacht auf das Cushing-Syndrom wird zunächst eine Routine-Blut- und Harn-Untersuchung durchgeführt. Erfahren Sie mehr zu den Testmöglichkeiten für das Cushing-Syndrom.
 

Diagnose von Cushing


Machen Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Hundes?
Dann kontaktieren Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin.